Das Innovations-Sofa. Diesmal im Interview: Alireza Rismanchian

Beim “Innovations-Sofa - der Interview-Reihe mit Innovationsschaffenden aus Sachsen” nimmt heute Alireza Rismanchian vom Bahnhof Leisnig auf dem Innovations-Sofa Platz.
Wer bist du?
Wir sind drei Freischaffende aus den Bereichen Musik, Kultur und Architektur und organisieren seit mehreren Jahren gemeinsam kulturelle Veranstaltungen. 2020 haben wir den brachliegenden Bahnhof Leisnig zum Kulturzentrum umgebaut.
Welches Problem löst ihr?
Wir glauben, dass unsere Gesellschaft Orte braucht, an denen sich Menschen begegnen und austauschen. Orte, an denen sich Menschen willkommen und zugehörig fühlen und ein Teil von etwas Größerem sein können. Orte, die Menschen inspirieren und Mut machen, ihre Ideen und Ideale umzusetzen und auszuleben.
Wie ist die Idee dazu entstanden?
Wir haben gemeinsam verschiedene interkulturelle Musik-Camps organisiert und haben erlebt, wie wichtig diese Erfahrung für die Teilnehmenden war und wie viel Strahlkraft dieses Zusammenkommen nach außen hat, und wollten diese Kraft nutzen, um unser Leben und unsere Welt ein kleines Stück zu verbessern!
Was sind eure größten Herausforderungen?
Unser Wirtschaftssystem ist aufgebaut basierend auf kommerziellen und konventionellen Herangehensweisen. Unsere große Herausforderung ist in diesem System für unsere gemeinwohl-orientierte Vision mit einem unternehmerischen Ansatz eine stabile Basis zu schaffen, um dieses Projekt finanziell nachhaltig zu gestalten, ohne den Fokus auf unseren kulturellen und sozialen Beitrag zu verlieren.
Was war euer bisher größter Erfolg?
Jedes Jahr, wenn das Bahnhofsorchester mit ca. 40 Menschen aus aller Welt und dazu noch viele aus Leisnig auftritt und gemeinsam Stücke aus Aserbaidschan bis Chille oder Neuseeland gespielt und gesungen werden und hunderte Menschen im Publikum diese Vereinigung durch die Musik und die Vielfältigkeit auf der Bühne bewundern und feiern!
Was wollt ihr noch erreichen und was fehlt euch dafür?
Wir wollen das Bahnhofsgebäude nachhaltig und langlebig zu Ende sanieren, da es ein Stück der Geschichte und der Identität der Stadt Leisnig ist und wieder eine große kulturelle, soziale und wirtschaftliche Bedeutung für die Menschen vor Ort haben soll.
Wir möchten trotz hoher Sanierungskosten und harter Finanzierungskonditionen ein inklusiver Ort bleiben und weiterhin gemeinwohlorientiert handeln können.
Wir wünschen uns noch mehr große Aufträge wie z.B. Firmenevents und Konferenzen, die uns mehr finanziellen Spielraum ermöglichen.
Weitere Infos zum Projekt www.bahnhof-leisnig.de