Das Innovations-Sofa. Diesmal im Interview: Robert Schröder

Beim “Innovations-Sofa - der Interview-Reihe mit Innovationsschaffenden aus Sachsen” nimmt heute Robert Schröder (DRK Sachsen) zum Projekt “Training emotionaler Kompetenzen” Platz.
Wer seid ihr?
Wir sind ein Kooperationsprojekt aus AOK Plus (Projektförderung), Westsächsischer Hochschule Zwickau (WHZ, Projektleitung), dem DRK LV Sachsen (Projektkoordination) und 13 teilnehmenden Rettungsdiensten des DRK in Sachsen.
Welche Probleme löst ihr?
Das Projekt hilft angehenden Notfallsanitätern, das im Training emotionaler Kompetenzen (TEK) Gelernte in ihren Arbeitsalltag zu übertragen. Sie lernen, wie sie sich entspannen, mit Stress umgehen und sich vor den belastenden Situationen im Rettungsdienst schützen können.
Wie ist die Idee dazu entstanden?
Ein Beispiel: Max arbeitet als Sanitäter und erlebt eines Nachts einen sehr schlimmen Einsatz, bei dem ein Mädchen schwer verletzt wurde. Dieses Erlebnis belastet ihn sehr, sogar so stark, dass er nicht mehr arbeiten kann. Um Menschen wie Max zu helfen, hat Prof. Matthias Berking ein spezielles Training (TEK) entwickelt, das die psychische Gesundheit stärken soll.
Die WHZ, vertreten durch Frau Prof. Gabriele Buruck, hat diese Idee aufgegriffen und ein Projekt daraus gemacht, um Menschen besser unterstützen zu können.
Was sind eure größten Herausforderungen?
Die größte Schwierigkeit war die Corona-Pandemie, weil wir unsere Treffen und Schulungen von persönlich auf Online umstellen mussten. Es hat eine Weile gedauert, bis alle Rettungsdienste sich daran gewöhnt hatten.
Außerdem gibt es nicht genug Fachkräfte, was es schwer macht, Leute für das Projekt freizustellen, weil die Rettungsdienste vor allem darauf achten müssen, dass genug Personal für Notfälle da ist.
Was war euer bisher größter Erfolg?
Das Projekt TEK hatte bisher zwei große Erfolge. Erstens wurde ein langer Artikel über das Projekt in einer wichtigen Zeitschrift namens „Rettungsdienst“ veröffentlicht.
Zweitens wurde ein Handbuch zum Projekt erstellt, das wichtige Informationen und Übungen aus den Workshops zusammenfasst. Diese basieren hauptsächlich auf einem speziellen Trainingsprogramm von Prof. Berking, das hilft, Gefühle besser zu verstehen und zu handhaben.
Was wollt ihr noch erreichen und was fehlt euch dafür?
Das Projekt TEK hat das Ziel, ein Netzwerk zu schaffen, das sich um die seelische Gesundheit von Menschen, die im Rettungsdienst arbeiten, kümmert.
Es soll dabei helfen, wichtige Informationen und Hilfen für alle Rettungsdienstmitarbeiter:innen leichter zugänglich zu machen. Das Projekt wurde bis Ende 2024 verlängert, um weiter daran zu arbeiten.