Das Innovations-Sofa. Diesmal mit dem Team von AidBoards

Beim „Innovations-Sofa - der Interview-Reihe mit Innovationsschaffenden aus Sachsen" nimmt heute das Team von AidBoards Platz.
Wer seid ihr?
Wir sind AidBoards, ein Startup aus der TU Dresden, das nachhaltige, recyclebare Feldmöbel aus Schwerwellpappe entwickelt. Unser Ziel ist es, Unterkünfte in Katastrophensituationen schnell, kostengünstig und nachhaltig auszustatten.
Welche Probleme löst ihr?
Bei der Unterbringung vieler Menschen in Notfällen stehen Hilfsorganisationen vor großen Herausforderungen: hohe Kosten, komplizierte Beschaffung und mangelnde Funktionalität. Unsere regional produzierten Möbel aus Papier bieten eine günstige und praktikable Lösung. Auch im Privatbereich helfen unsere Möbel, etwa bei der günstigen Einrichtung der ersten Wohnung.
Wie ist die Idee dazu entstanden?
Ausgangspunkt für das Konzept war die Entwicklung eines Einweg-Betts für eine Ebola-Epidemie. Klassische Feldbetten müssen nach Kontakt komplett desinfiziert oder vernichtet werden. Mit Feldbetten aus Wellpappe konnten wir eine nachhaltige Lösung finden, die weniger Müll produziert und 90% der Umweltemissionen einspart. Am Ende bleibt wertvolles Altpapier zurück. Heute bieten wir neben Feldbetten auch weitere Produkte wie Hocker, Tische und Regale an.
Was sind eure größten Herausforderungen?
Obwohl das Nothilfesystem sich stark verbessert hat, fällt es vielen Hilfskräften schwer, sich auf neue Ansätze einzulassen. Es braucht Zeit und Überzeugungskraft, um zu zeigen, dass unsere nachhaltigen Produkte effektiv und zukunftsweisend sind.
Was war euer bisher größter Erfolg?
Unser bisher größter Erfolg war eine Präsentation unserer Feldbetten auf einer internationalen Konferenz der Bill-und-Melinda-Gates-Stiftung in Berlin vor prominenten Persönlichkeiten wie Angela Merkel und dem Generalsekretär der Weltgesundheitsorganisation. Zudem haben wir gerade eine große Bestellung aus einem Nachbarland erhalten und eine Partnerschaft mit dem DRK Logistik HUB Sachsen.
Was wollt ihr noch erreichen und was fehlt euch dafür?
Unser Ziel ist es, uns als verlässlichen Partner für humanitäre Organisationen zu etablieren. Dafür müssen wir unsere Produkte breiter vermarkten. Von der Ausstattung von Workshops bis zu größeren Sommerfesten finden unsere Möbel bereits Verwendung. Wir suchen nach weiteren Unterstützern und Einsatzmöglichkeiten, um unsere Reichweite zu erweitern.