neuerdings - konzipiert Orte! UG

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Kategorie

Kulturelle Teilhabe Allgemein Coworking Space

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Luise Thiem
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Beratung Mentoring Finanzierung

Ort

Dresden

Leerstehende Gewerbeflächen in den Innenstädten – gerade entlang der historisch geprägten Altstadt von Dresden – sind kein Makel, sondern eine Ressource. Zwischen Museen, Cafés, Handwerk, Galerien und Gastronomie fehlen Orte, die als „Dritte Orte“ funktionieren: nicht Zuhause, nicht Arbeit, sondern offene Räume für Begegnung, Ideen und Alltag. Wer diese Flächen aktiviert, schafft soziale Nähe, stärkt kleine Unternehmen und wertet den öffentlichen Raum spürbar auf.

Der Hebel dafür sind temporäre Nutzungen: Pop-ups, Werkstätten, Lern- und Kulturformate mit Konsummöglichkeit ohne Konsumzwang. Sie senken Einstiegshürden, testen Konzepte unter realen Bedingungen und erhöhen sofort Frequenz und Aufenthaltsqualität. Gleichzeitig stoßen sie langfristige Entwicklungen an: Aus erfolgreichen Formaten werden verlässliche Anker, aus kurzen Zwischennutzungen entstehen stabile Mietverhältnisse, aus leeren Schaufenstern werden Adressen. Eigentümer reduzieren Leerstandsrisiken, Gründerinnen und Kleingewerbe finden bezahlbare Testflächen, Nachbarinnen gestalten mit – partizipativ statt paternalistisch.

Damit das funktioniert, braucht es faire, einfache Verträge, geteilte Infrastruktur und nachhaltige Umsetzung: modularer, wiederverwendbarer Ausbau, Second-Use-Materialien, energiearme Technik. Programm und Betrieb werden gemeinsam mit der Nachbarschaft kuratiert – Bildung, Handwerk, Kultur und Kulinarik – so vielfältig wie die Bedürfnisse im Quartier. Die Effekte sind messbar: mehr Laufkundschaft und Verweildauer, bessere soziale Durchmischung, aktivierte Straßenräume und eine lokale Ökonomie, die resilienter auf Preis- und Marktveränderungen reagiert.

Was in Dresden beginnt, lässt sich als Baukasten übertragen: Leerstände kartieren, Bedarfe matchen, niedrigschwellig starten, wirksame Formate verstetigen – getragen von einer schlanken Trägerstruktur und einem Finanzierungsmix aus Grundmiete, Umsatzanteilen und Mikroförderungen. So entsteht ein gentrifizierungssensibles Wachstum: Nachbarschaft wird gestärkt, die Wirtschaft gewinnt an Breite statt nur an Miete, und der öffentliche Raum wird wieder Bühne des Miteinanders.