Das Innovations-Sofa. Diesmal im Interview: das Team von Kraft-Copilot

Acht Menschen sitzen und stehen auf einer riesigen Schaukel aus Holz. - Das Innovations-Sofa. Diesmal im Interview: das Team von Kraft-Copilot
Innovations-Sofa

Veröffentlicht

04.07.2024

Autor:in

Christoph Hahn

Beim „Innovations-Sofa - der Interview-Reihe mit Innovationsschaffenden aus Sachsen” nimmt heute das Team von Kraft-Copilot Platz.

Wer seid ihr?

Wir sind das BMBF-geförderte Projekt Kraft-Copilot – ein interdisziplinäres und kreatives Team aus 13 Personen.

Welche Probleme löst ihr?

Wir versuchen, die Lebensqualität und Sichtbarkeit von jungen Erwachsenen zu verbessern, die sich um einen nahestehenden Menschen kümmern. Dafür entwickeln wir eine Plattform, die junge pflegende Angehörige (Young Adult Carers) dabei unterstützt, ihre Selbstfürsorge zu stärken.

Wie ist die Idee dazu entstanden?

Die Pflege eines geliebten Menschen wird uns mit großer Wahrscheinlichkeit alle einmal betreffen. Für junge Erwachsene ist es eine besonders schwierige Herausforderung, Pflegeverantwortung und eigene Lebenspläne in Einklang zu bringen. Die Selbstfürsorge kann hier ein wichtiger Baustein sein. Unsere Idee ist es, eine Plattform zu schaffen, die Selbstfürsorge auf spielerische und leichte Weise vermittelt und auf die Lebensphase junger Menschen eingeht. So können junge Pflegende Selbstfürsorge in ihrem stressigen Alltag umsetzen, Unterstützung in ihrer Region finden und sich mit anderen jungen Erwachsenen in ähnlichen Situationen austauschen.

Was sind eure größten Herausforderungen?

Young Adult Carers sind in Deutschland bisher kaum sichtbar. Sie zu erreichen und in das Projekt mit einzubinden, ist eine unserer größten Herausforderungen. Ebenso herausfordernd, aber zugleich spannend, ist es, eine komplexe Technologie gemeinsam zu entwickeln, also mit verschiedenen Gruppen, zum Beispiel unserem Bürger:innenbeirat und den jungen Erwachsenen, die die Expert:innen ihrer Lebenswelt sind.

Was war euer bisher größter Erfolg?

Ein besonderes Highlight waren die kreativen LEGO Serious Play-Workshops, die wir zusammen mit jungen Pflegenden aus Dresden gemacht haben, um die Plattform zu entwickeln. Ein weiterer wunderbarer Erfolg war die Photovoice-Methode, bei der junge Pflegende Fotos aus ihrem Alltag gemacht haben. Mit diesen Fotos haben wir dann über ihre Herausforderungen und Stärken gesprochen. Die Fotos und besonders auch die Geschichten, die dabei erzählt wurden, sind sehr beeindruckend. Und ein drittes Highlight: Wir hatten die Gelegenheit, unser Projekt vor Vertreter:innen des Deutschen Bundestags zu präsentieren.

Was wollt ihr noch erreichen und was fehlt euch dafür?

Wir wünschen uns, dass möglichst viele Menschen von Kraft-Copilot profitieren und die Entwicklung der App aktiv mitgestalten. Ganz im Sinne der Verstetigung, möchten wir weg vom Projekt hin zum Produkt kommen und Young Adult Carers in Sachsen, Thüringen und bundesweit helfen, unterstützen und vernetzen. Zurzeit möchten wir die bei Photovoice entstandenen Fotos und bewegenden Geschichten in einer Ausstellung präsentieren, um die Ergebnisse öffentlich zugänglich zu machen. Dafür fehlen uns aktuell noch passende Unterstützer:innen und ein Finanzier. 

www.kraft-copilot.de