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Praxisbeispiel für Modul 1 Unternehmensstruktur effizient entwickeln

1.1 Aufbau- und Ablauforganisation

Ein Organigramm ist für eine Seniorenküche relevant, weil es klare Strukturen und Verantwortlichkeiten sichtbar macht – z. B. wer für Kursleitung, Einkauf oder Ehrenamtskoordination zuständig ist. Es erleichtert die interne Kommunikation und Abstimmung im Team. Zudem schafft es Transparenz für neue Mitarbeitende. Das Organigramm einer Seniorenkochschule lässt die verschiedenen Bereiche zeigen, die für einen reibungslosen Ablauf wichtig sind:

Kernfunktionen:

  • Geschäftsleitung steht an der Spitze und trifft strategische Entscheidungen.

  • Produktentwicklung kümmert sich um neue Kursformate und kreative Konzepte speziell für Senioren

  • Leitung Kochschule organisiert den laufenden Betrieb und koordiniert die Seniorenköche.

  • Personal und Community ist zuständig für die Betreuung der Seniorenköche sowie für den Aufbau einer aktiven Gemeinschaft.

  • Marketing und Vertrieb sorgt dafür, dass die Angebote bekannt werden und Teilnehmer gewonnen werden.

Weitere unterstützende Funktionen sind:

  • Finanzen und Verwaltung übernimmt Buchhaltung, Verträge und organisatorische Abläufe.

  • Kundenservice ist erste Anlaufstelle für Fragen und Anmeldungen.

  • Online-Marketing betreut Website, Newsletter und Social Media.

  • Controlling überwacht Kennzahlen und unterstützt die strategische Steuerung.

  • Seniorenköche bilden das Herzstück – sie geben die Kurse, kochen mit den Teilnehmern und bringen ihre Erfahrung ein.

Die genaue Anzahl der Personen hängt von der Größe der Seniorenkochschule ab, aber hier ist eine realistische Einschätzung für ein kleines bis mittelgroßes Sozialunternehmen:

  1. Geschäftsleitung – 1 Person

  2. Produktentwicklung – 1 Person (evtl. in Teilzeit oder mit anderer Rolle kombiniert)

  3. Leitung Kochschule – 1 Person

  4. Personal und Community – 1 Person

  5. Marketing und Vertrieb – 1 Person

  6. Finanzen und Verwaltung – 1 Person

  7. Kundenservice – 1 Person (evtl. Teilzeit)

  8. Online-Marketing – 1 Person (ggf. frei oder extern)

  9. Controlling – 1 Person (Teilzeit oder als externe Beratung)

  10. Seniorenköche – ca. 5–10 Personen (je nach Angebot, meist auf Honorarbasis oder ehrenamtlich)

Insgesamt: ca. 10-20 Personen(je nach Umfang, Budget und Struktur).

Beispiel im Detail – Siehe Datei:

Organigramm Kochschule (WORD)

1.2 Führungskompetenzen und -stile

Das 360-Grad-Feedback ist für eine Seniorenküche wichtig, weil es Mitarbeitenden vielfältige Rückmeldungen aus verschiedenen Perspektiven ermöglicht. Es fördert eine wertschätzende, offene Feedbackkultur und hilft, persönliche Stärken und Entwicklungsfelder zu erkennen. So trägt es zur Qualitätssteigerung und Weiterentwicklung des gesamten Teams bei. Hier ist ein kurzer Vorschlag, wie man das 360-Grad-Feedback-Tool am Beispiel einer Seniorenkochschule anwenden kann – inklusive einer kontextbezogenen Beschreibung und passender Beispiel-Fragen für den Feedbackprozess:

Beispiel:
Eric Schiller ist Teamleiter Produktentwicklung in einer Seniorenkochschule, die gesunde und leicht nachzukochende Gerichte für Senioren innen entwickelt. Sein Team arbeitet an der Rezeptentwicklung, Schulungsunterlagen für Kursleiter und neuen Workshop-Formaten. Das 360-Grad-Feedback wird genutzt, um Eric aus verschiedenen Blickwinkeln zu betrachten – z. B. durch Feedback von Kollegen aus der Küche, dem Marketing, den Kursleitern und seiner Führungskraft.

Ziel ist es, Stärken zu identifizieren und Potenziale für Erics persönliche Weiterentwicklung zu erkennen – insbesondere in Bezug auf Teamführung, Kommunikation und die bedürfnisorientierte Entwicklung von Kochangeboten für Senioren.

1. Zusammenarbeit & Teamführung

  • Fördert Eric eine offene Kommunikation im Team?

  • Geht Eric konstruktiv mit Vorschlägen und Kritik um?

  • Wie klar und nachvollziehbar ist seine Aufgabenverteilung?

  • Unterstützt Eric Teammitglieder aktiv bei Herausforderungen?

  • Trägt seine Führung dazu bei, dass sich das Team motiviert fühlt?

2. Kommunikation

  • Kommuniziert Eric verständlich, zielgruppenorientiert und respektvoll?

  • Wie gut vermittelt er Inhalte gegenüber Kursleitern oder externen Partnern?

  • Nimmt Eric sich Zeit für Gespräche und Rückfragen?

  • Vermittelt er Informationen zeitnah und vollständig?

3. Fachliche Kompetenz & Innovation

  • Entwickelt Eric kreative, altersgerechte Rezeptideen?

  • Bezieht er Kundenfeedback (von Senioren) in die Produktentwicklung ein?

  • Hat er ein gutes Gespür für Trends in der Senioren-Ernährung?

  • Wie gut integriert er neue Erkenntnisse (z. B. Ernährung, Gesundheit) in seine Arbeit?

4. Organisation & Umsetzung

  • Plant und koordiniert Eric Projekte effektiv?

  • Bleiben Projekte unter seiner Leitung im Zeitplan?

  • Wie gut arbeitet er mit anderen Abteilungen (z. B. Einkauf, Logistik) zusammen?

  • Hält er Absprachen und Fristen zuverlässig ein?

5. Soziale Kompetenz & Haltung

  • Zeigt Eric Empathie im Umgang mit älteren Menschen und Kollegen?

  • Fördert er ein respektvolles und wertschätzendes Miteinander?

  • Wie sensibel reagiert er auf individuelle Bedürfnisse im Team?

  • Vermittelt er Wertschätzung gegenüber Kursleitern und Seniorenteilnehmenden?

6. Persönliche Entwicklung & Selbstreflexion

  • Geht Eric offen mit Feedback um?

  • Sucht er aktiv nach Wegen zur Verbesserung seiner Arbeit?

  • Wie sehr ist er bereit, dazuzulernen und sich weiterzuentwickeln?

Die Fragen sind verhaltensorientiert, wertschätzend und präzise, beziehen sich auf die tägliche Zusammenarbeit und helfen, ein differenziertes Bild von Erics Wirkung zu gewinnen. Der Fragebogen kann z. B. digital oder anonym über ein Formular verteilt werden.

Beispiel im Detail – Siehe Datei:

360-Grad-Feedback Kochschule (WORD)

1.3 Personalplanung, -beschaffung und -entwicklung

In einer Seniorenkochschule hilft die Stellenbeschreibung, die Aufgaben, Verantwortlichkeiten und Anforderungen an eine bestimmte Position klar zu definieren. Beispielsweise könnte für die Rolle „Kursleiter für Seniorenkochkurse“ eine Stellenbeschreibung erstellt werden, die folgende Inhalte umfasst:

  • Aufgaben: Durchführung von Kochkursen, Anpassung von Rezepten an altersbedingte Bedürfnisse, Betreuung der Teilnehmenden.

  • Anforderungen: Erfahrung in der Küche, Einfühlungsvermögen im Umgang mit älteren Menschen, Kommunikationsstärke.

  • Ziel der Stelle: Förderung gesunder Ernährung und sozialer Teilhabe im Alter

Die Stellenbeschreibung dient zur Orientierung für neue Mitarbeitende und ist Grundlage für spätere Feedback- oder Entwicklungsgespräche.

Beispiel im Detail – Siehe Datei:

Stellenanzeige Kochsschule (WORD)

1.4 Agile Methoden des Teammanagements

Agile Methoden des Teammanagements sind für eine Seniorenküche relevant, weil sie eine flexible und koordinierte Zusammenarbeit im oft wechselnden Alltag ermöglichen – z. B. bei Kursplanung, Rezeptentwicklung oder Ehrenamtskoordination. Sie fördern regelmäßige Kommunikation, schnelle Anpassungen und eine stärkere Einbindung aller Mitarbeitenden. So kann die Seniorenküche effizienter, motivierter und näher an den Bedürfnissen der Teilnehmenden arbeiten. Hier ist eine kurze Beschreibung, wie man die Tools Bi-Weekly Retrospektive und Daily (Daily Stand-up) als Methoden des agilen Teammanagements in einer Seniorenkochschule anwenden kann.

Bi-Weekly Retrospektive

Was?
Alle zwei Wochen trifft sich das Team (z. B. Rezeptentwicklung, Kursplanung, Einkauf), um gemeinsam zurückzublicken:

  • Was lief gut?

  • Was war schwierig?

  • Was wollen wir verbessern?

Warum?
Die Retrospektive hilft, kontinuierlich kleine Verbesserungen umzusetzen, z. B. bei der Rezeptgestaltung, Kursstruktur oder internen Abläufen. Sie stärkt außerdem die Teamkultur und Transparenz.

Beispiel -Seniorenküche:
Das Team der Seniorenkochschule setzt sich zusammen (physisch oder digital) und reflektiert z. B.:

  • Waren die Rezepte verständlich für die Teilnehmenden?

  • Gab es Rückmeldungen von Kursleitern oder Senioren?

  • War die Zusammenarbeit mit dem Einkauf effizient?

Daily

Was?
Ein kurzes, tägliches Teammeeting (max. 10-15 Minuten), bei dem jeder kurz berichtet:

  • Was habe ich gestern gemacht?

  • Was mache ich heute?

  • Gibt es Hindernisse?

Warum?
Der Daily sorgt für klare Abstimmung im Alltag, vermeidet Missverständnisse, fördert Verantwortung im Team und erhöht die Reaktionsgeschwindigkeit – wichtig, wenn z. B. kurzfristig etwas für einen Kurs angepasst werden muss.

Beispiel -Seniorenküche:

Das Team bespricht z. B.:

  • Wer arbeitet heute an welchen Rezepten?

  • Welche Kurse finden statt?

  • Gibt es Engpässe bei Zutaten oder Technik?

1.5 Arbeitsrechtliche Grundlagen

Im Folgenden werden ein paar arbeitsrechtliche Grundlagen für eine Seniorenküche aufgelistet:

  1. Arbeitsverträge

    • Klare Regelungen zu Arbeitszeit, Vergütung, Urlaub, Probezeit, Tätigkeitsbeschreibung.

    • Schriftliche Fixierung ist Pflicht (§ 2 Nachweisgesetz).

  2. Arbeitszeitgesetz (ArbZG)

    • Max. 8 Stunden täglich (Ausnahmen bis 10 Std.).

    • Pausenregelung (z. B. 30 Min. bei >6 Std. Arbeit).

    • Wöchentliche Ruhezeit von mind. 11 Stunden.

  3. Arbeitsschutz und Hygiene (z. B. IfSG, ArbSchG, HACCP)

    • Hygieneschulungen und Gesundheitszeugnis für Küchenpersonal.

    • Einhaltung von Lebensmittelhygieneverordnungen.

    • Regelungen zu Schutzkleidung und Küchensicherheit.

  4. Tarifverträge und Mindestlohn

    • Einhaltung des gesetzlichen Mindestlohns (ggf. höher laut Branchentarifvertrag).

    • Branchenspezifische Regelungen, z. B. im Gastgewerbe oder Sozialwesen.

  5. Gleichbehandlung & Diskriminierungsverbot (AGG)

    • Keine Benachteiligung aufgrund von Alter, Herkunft, Geschlecht etc.

    • Wichtig bei Einstellung, Aufgabenverteilung und im täglichen Umgang.

  6. Datenschutz (DSGVO)

    • Schutz sensibler Daten (z. B. Personalakten, Gesundheitsdaten von Mitarbeitenden oder Teilnehmenden).

    • Aufklärung über Datenverarbeitung und Einwilligung einholen.

Diese Grundlagen sorgen für:

  • Rechtssicherheit für Arbeitgeber und Mitarbeitende,

  • faire und sichere Arbeitsbedingungen,

  • Vertrauen im Team und gegenüber den Kursteilnehmenden (z. B. bei Hygiene & Qualität).

1.6 Wahl der Rechtsform

Bei der Gründung oder Organisation einer Seniorenkochschule bzw. Seniorenküche ist die Rechtsform entscheidend – sie beeinflusst Haftung, Steuern, Finanzierung und Organisationsstruktur.

Mögliche Rechtsformen (Beispiele & Eignung)

  1. Einzelunternehmen

    • Geeignet bei kleiner Gründung mit einer Person.

    • Vorteil: Einfach, kostengünstig, keine Kapitalvorgabe.

    • Nachteil: Volle persönliche Haftung.

  2. Gesellschaft bürgerlichen Rechts (GbR)

    • Für zwei oder mehr Personen (z. B. gemeinsames Projekt Seniorenkochschule).

    • Einfacher Start, aber: persönliche Haftung aller Gesellschafter.

  3. Gemeinnütziger Verein (e. V.)

    • Sehr geeignet für soziale Ziele, z. B. Förderung gesunder Ernährung im Alter.

    • Spendenfähig, steuerbegünstigt, klare Satzung erforderlich.

    • Muss als nicht gewinnorientiert agieren.

  4. Gesellschaft mit beschränkter Haftung (GmbH)

    • Geeignet bei größerem Umfang oder wirtschaftlichem Betrieb (z. B. Kochen auf Bestellung, Kurse).

    • Vorteil: Haftungsbeschränkung.

    • Nachteil: Höhere Gründungskosten, Kapital (25.000 €), Buchführungspflicht.

  5. gemeinnützige GmbH (gGmbH)

    • Kombination aus GmbH + Gemeinnützigkeit.

    • Eignet sich, wenn die Seniorenküche sozial ausgerichtet ist, aber professionell wirtschaften will.

    • Spendenfähig, steuerlich begünstigt, aber mit strenger Zweckbindung.

Für den Aufbau und die Entwicklung einer Seniorenkochschule ist das Thema Haftungsbeschränkung entscheidend. Diese bietet Menschen eine Dienstleistung an, bei der sie Lebensmittel verzehren. Hier können durch falsch gelagerte Lebensmittel Probleme entstehen, die auf der Seite der Kunden zu Schadensersatzforderungen führen. Um im Schadensfall dein privates Vermögen abzusichern, sollte eine Kapitalgesellschaft mit beschränkter Haftung als Rechtsform gewählt werden: GmbH. Die Gemeinnützigkeit spielt im Fall der Kochschule eine wichtige Rolle, da vor allem im ersten Jahr Spender gewonnen werden sollen, um die Startkosten abzudecken. Damit wäre die Empfehlung die gGmbH als Rechtsform zu wählen.

1.7 Vertragsgestaltung

Hier ist eine Beschreibung, wie die Checkliste im Beispiel einer Seniorenküche praktisch genutzt werden können.

1. Organisation und Geschäftsführung

1.1 Gesellschaftsvertrag (vorhanden)

  • Regelt die grundlegende Struktur, Entscheidungsprozesse und z. B. was passiert im Fall der Auflösung der Seniorenküche.

  • Schafft Rechtssicherheit zwischen den Gesellschaftern (z. B. bei einer gGmbH oder GbR) und verhindert Konflikte.

1.2 Geschäftsführervertrag (vorhanden)

  • Regelt Pflichten, Vergütung, Arbeitszeit und Verantwortlichkeiten der Geschäftsführung.

  • Klar definierte Zuständigkeiten sind wichtig, besonders bei Förderprojekten oder öffentlichen Kooperationen.

2. Personal

2.1 Arbeitsverträge (vorhanden)

  • Für festangestellte Köche, Projektkoordination oder Verwaltung.

  • Sichert beide Seiten rechtlich ab (z. B. Arbeitszeit, Urlaub, Kündigungsschutz).

2.2 Honorar- und Werkverträge (vorhanden)

  • Für externe Fachkräfte, z. B. Ernährungsberater, Kursleiter auf Honorarbasis.

  • Flexibilität bei projektbezogener Zusammenarbeit ohne Arbeitsverhältnis.

2.3 Ehrenamtsvereinbarungen (vorhanden)

  • Für freiwillige Helfer in der Küche, beim Einkauf oder der Kursbetreuung.

  • Klärt Rechte und Pflichten (z. B. Versicherungsschutz, Aufwandsentschädigung), fördert Verlässlichkeit.

3. Projekte und Partnerschaften

3.1 Kooperationsverträge (vorhanden)

  • Bei Zusammenarbeit mit z. B. Seniorenheimen, Volkshochschulen, lokalen Betrieben.

  • Regelt Verantwortlichkeiten, finanzielle Beteiligung, gemeinsame Ziele.

3.2 Geheimhaltungsvereinbarungen (nicht vorhanden)

  • Bei Kooperationen mit externen Partnern (z. B. Rezeptentwicklung mit Startups).

  • Schützt sensible Informationen (z. B. Rezepte, Kurskonzepte, Teilnehmendendaten).

  • Empfehlung: Nachholen, insbesondere bei Innovationsprojekten oder externen Partner

4. Datenschutz

4.1 Datenschutzvereinbarungen (vorhanden)

  • Bei Auftragsverarbeitung durch IT-Dienstleister (z. B. Kursplattform, Newslettertool).

  • DSGVO-konform, schützt personenbezogene Daten von Senioren und Mitarbeitenden.

5. Lizenz- und Nutzungsrechte

5.1 Lizenz- und Nutzungsrechteverträge (nicht vorhanden)

  • Für Materialien, die gemeinsam mit Partnern entwickelt werden (z. B. Kursunterlagen, Videos, Rezepte).

  • Klärt Eigentum, Nutzungsrechte und Veröffentlichungsrechte – wichtig bei digitalen Produkten oder Kooperationen.

  • Vorlage erstellen, um spätere Streitigkeiten zu vermeiden (insbesondere bei geförderten Projekten).

Fazit anhand der Checkliste – Die Seniorenküche ist rechtlich bereits gut aufgestellt, insbesondere im Personal- und Organisationsbereich. Zwei wichtige Lücken sollten jedoch geschlossen werden:

  1. Geheimhaltungsvereinbarungen – für Schutz bei Kooperationen.

  2. Lizenz-/Nutzungsrechteverträge – für klare Regeln bei gemeinsamer Materialentwicklung.

Beispiel im Detail – Siehe Datei:

Checkliste - Vertragsgestaltung Kochschule (WORD)

1.8 Versicherungen

Die Checkliste „Versicherungen“ ist wichtig, weil sie hilft, alle relevanten betrieblichen Risiken systematisch zu prüfen– von Haftpflicht über Mitarbeiterschutz bis zur Inhaltsversicherung. Sie schafft Transparenz darüber, welche Versicherungen bereits bestehen und wo es Lücken gibt. So schützt sie die Seniorenküche vor finanziellen Schäden und sichert den langfristigen Betrieb ab. Hier ist eine Beschreibung, wie die Checkliste im Beispiel einer Seniorenküche praktisch genutzt werden können.

1. Versicherungen

1.1. Betriebshaftpflichtversicherung (vorhanden)

  • Schutz bei Schadensfällen, z. B. wenn ein Kursteilnehmer in im Kochkurs stürzt oder ein technisches Gerät einen Brand verursacht

  • Deckt Personen- und Sachschäden gegenüber Dritten ab

1.2. Vermögensschadenhaftpflichtversicherung (vorhanden)

  • Relevant bei Ernährungsberatung oder Projektarbeit (z. B. fehlerhafte Gesundheitsinformationen in Kursunterlagen)

  • Schützt vor Ansprüchen bei finanziellen Schäden ohne direkten Personen-/Sachschaden

1.3. Unfallversicherung (vorhanden)

  • Automatische Absicherung aller Mitarbeitenden im Rahmen der gesetzlichen Unfallversicherung 

  • Verpflichtend, schützt bei Arbeitsunfällen oder Wegeunfällen

1.4. Inhaltsversicherung (nicht vorhanden)

  • Würde Ausstattung (z. B. Küchengeräte, Vorräte, IT-Technik) gegen Schäden durch Feuer, Wasser, Diebstahl absichern

  • Wichtig zum Schutz der Einrichtung und Betriebsfähigkeit – vor allem bei hochwertigen Küchengeräten.

1.5. Rechtsschutzversicherung (vorhanden)

  • Unterstützung bei juristischen Konflikten (z. B. Streit mit Lieferanten, Arbeitsrecht)

  • Deckt Anwalts- und Gerichtskosten – sorgt für rechtliche Handlungsfähigkeit

1.6. Cyber-Versicherung (nicht vorhanden)

  • Schutz bei Datenverlust, Cyberangriffen (z. B. bei Online-Anmeldung zu Kursen oder Verwaltung von Teilnehmendendaten)

  • Wichtiger Schutz bei digitaler Arbeit und DSGVO-Verstößen.

Fazit anhand der Checkliste – Die Seniorenküche ist bereits gut abgesichert in den Bereichen Haftpflicht, Personalunfälle und Rechtsschutz. Es gibt jedoch zwei Sicherheitslücken, die sinnvoll zu schließen wären:

  1. Inhaltsversicherung: schützt Betriebseinrichtung und Vorräte – besonders wichtig bei Einbruch, Wasserschaden oder Feuer.

  2. Cyber-Versicherung: zunehmend relevant bei digitaler Verwaltung (z. B. E-Mail-Listen, Kursdaten, Zahlungsverkehr).

Beispiel im Detail – Siehe Datei:

Checkliste - Versicherungen Kochschule (WORD)

1.9 Aufgabe einer Geschäftsführung

Die Checkliste „rechtssichere Strukturierung“ kann relevant sein, weil es der Seniorenküche hilft, ihre Strukturen, Prozesse und rechtlichen Rahmenbedingungen systematisch zu prüfen und zu optimieren. Es schafft Klarheit über vorhandene Standards und zeigt auf, wo noch Handlungsbedarf besteht – z. B. bei Ehrenamt oder Vertragsgestaltung. So unterstützt es die nachhaltige, sichere und professionelle Weiterentwicklung der Organisation. Hier ist eine Beschreibung, wie die Checkliste im Beispiel einer Seniorenküche praktisch genutzt werden können.

1. Organisation

1.1. Aufbau (vorhanden)

  • Klare Rollen (z. B. Kursleitung, Küche, Einkauf) sind definiert

  • Sorgt für Struktur und Verantwortlichkeit im Team

1.2. Ablauf (vorhanden)

  • Prozesse für z. B. Kursplanung, Rezepterstellung, Einkauf klar geregelt

  • Erhöht Effizienz, verringert Reibungsverluste

2. Führung

2.1. Vision (vorhanden)

  • Eine klare soziale und ernährungsbezogene Vision ist kommuniziert

  • Gibt Orientierung, motiviert Team und Ehrenamtliche

3. Personalplanung

3.1. Personalbedarfsanalyse (vorhanden)

  • Bedarf an festen und freien Mitarbeitenden wurde ermittelt

  • Deckt Über- oder Unterbesetzung auf, spart Kosten

3.2. Personalpolitik (vorhanden)

  • Strategien zu Einstellung, Bindung & Weiterbildung vorhanden

  • Sichert langfristig ein stabiles und qualifiziertes Team

3.3. Ehrenamtspolitik (nicht vorhanden)

  • Noch keine klare Strategie zur Einbindung von Ehrenamtlichen

  • Wichtig, um Engagement sinnvoll zu steuern und rechtlich abzusichern

4. Teammanagement

4.1. Projektmanagement (vorhanden)

  • Planung & Steuerung von Kursen und Kooperationen strukturiert umgesetzt

  • Erleichtert Kontrolle von Terminen, Ressourcen & Zielen

4.2. Mitarbeitereinbindung (vorhanden)

  • Regelmäßige Meetings & Feedbackkultur sind etabliert

  • Fördert Motivation, Offenheit & Teamentwicklung

5. Arbeitsrechtliche Grundlagen

5.1. Regelungen (vorhanden)

  • Arbeitszeit, Gesundheitsschutz, Gleichstellung sind beachtet

5.2. Anforderungen (vorhanden)

  • Verträge für festes Personal & Ehrenamtliche sind rechtssicher

  • Beugt Streitigkeiten vor, schützt beide Seiten

6. Rechtsform

6.1. Auswahl (vorhanden)

  • gGmbH als Rechtsform gewählt

  • bestimmt Finanzierungsmöglichkeiten, Haftung & Steuervorteile

7. Vertragsgestaltung

7.1. Verträge (nicht vorhanden)

  • Noch keine standardisierten Vorlagen für Kooperations- oder Projektverträge

  • Notwendig zur rechtlichen Absicherung von Partnerschaften

7.2. Standards (vorhanden)

  • Transparenz und soziale Kriterien in Projekten sind berücksichtigt

  • Fördert Glaubwürdigkeit, besonders bei Fördermitteln

8. Versicherungen

8.1. Geschäftsführung (vorhanden)

  • Betriebshaftpflicht schützt vor externen Ansprüchen gegen die Leitung

  • Sichert Organisation bei Fehlern oder Unfällen

8.2. Mitarbeitende (vorhanden)

  • Unfallversicherung für feste und freiwillige Mitarbeitende vorhanden

  • Rechtlich verpflichtend und existenzsichernd bei Arbeitsunfällen

Fazit anhand der Checkliste – Die Seniorenküche ist in den meisten organisatorischen, rechtlichen und personellen Bereichen sehr gut aufgestellt. Zwei Themen sollten gezielt nachgearbeitet werden:

  1. Ehrenamtspolitik: um Ehrenamtliche langfristig, wertschätzend und rechtssicher einzubinden.

  2. Vertragsstandards für Kooperationen: wichtig zur rechtlichen Absicherung und professionellen Außenwirkung.

Beispiel im Detail – Siehe Datei:

Checkliste - rechtssichere Strukturierung eines Unternehmens Kochschule (WORD)

Die Inhalte basieren auf dem Konzept der CONOSCOPE GmbH für betriebswirtschaftliche Grundkenntnisse für Social Entrepreneurs in Sachsen und entstanden in Kooperation mit dem Impact Hub Leipzig. Sie wurden zuletzt aktualisiert am 19.09.2025.